Sich selbst auf der Baustelle schützen: Die Bauhelferunfallversicherung

Sich selbst auf der Baustelle schützen Die Bauhelferunfallversicherung

Angesichts immer weiter steigender Baukosten setzen viele Bauherren auch auf den Faktor Eigenleistung. Hiermit kann der Lohn für die Bauarbeiter gespart werden. Weil die Baustelle am Wochenende nicht ruht, kommt man unter Umständen sogar schneller in die eigenen vier Wände.

Freunde und Familie packen gerne mit an und unterstützen nach Leibeskräften. Das macht man gerne und hilft dem Bauherren weitere Lohnkosten zu sparen. Das ist besonders dann reizvoll, wenn im privaten Umfeld gelernte Handwerker vorhanden sind, die wissen was sie tun.

Eine vergessen viele dabei. Was passiert eigentlich, wenn man sich beim Helfen auf einer Baustelle verletzt? Wie ist man dann abgesichert? Was gilt für den fleißigen Bauherren selbst? Darüber sollte man sich vor dem ersten Baueinsatz informieren und die richtigen Schritte in die Wege leiten.

Wie sind meine Bauhelfer geschützt?

Die gute Nachricht vorweg. Die gesetzliche Bauhelferversicherung greift unabhängig von einer Bezahlung für alle Helfer auf einer Baustelle. Es sind also auch Freunde und Familie abgesichert, wenn sie auf der Baustelle oder auf dem Weg dorthin einen Unfall haben. Es spielt auch keine Rolle, ob es sich um regelmäßige Hilfe oder einen einmaligen Einsatz handelt.

Als Bauherr muss man nur der Pflicht der Anmeldung nachkommen. Dazu muss man alle Bauhelfer bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) anmelden. Ob dafür Beiträge anfallen, hängt vom Umfang der Arbeiten ab. Die Bauhelfer sind auch dann versichert, wenn der Bauherr die Anmeldung bei der BG Bau vergessen hat. Er muss in diesem Fall für sein Versäumnis aber ein Bußgeld zahlen.

Bauhelferunfallversicherung

Wie bin ich als Bauherr geschützt?

Leider greift die gesetzliche Unfallversicherung nicht für den Bauherren selbst sowie dessen Ehepartner. Sie werden juristisch als Unternehmer betrachtet auch wenn sie ein Haus für sich selbst bauen. Es besteht die Möglichkeit sich gegen Zahlung eines Zusatzbeitrages ebenfalls über die BG Bau zu versichern. Die Alternative stelle eine private Bauhelferversicherung dar.

Im Übrigen sollte man auch für Familienangehörige über eine private Bauhelferunfallversicherung nachdenken. Diese kann die Lücke zwischen einer üblichen Gefälligkeit, die nicht über die gesetzliche Versicherung abgedeckt ist, und einer echten Tätigkeit als Bauhelfer schließen. Verletzt sich ein Familienmitglied beim Errichten eines Dachstuhls, dann ist das eindeutig eine Bautätigkeit. Das Entladen eines LKW oder die Hilfe im Garten fällt jedoch unter die Kategorie übliche Gefälligkeit innerhalb einer Familie.

Wer für seine unentgeltlichen Bauhelfer den besten Schutz will, der schließt auch für sie eine weitergehende private Bauhelferunfallversicherung ab. Diese bietet zum Beispiel Geldleistungen bei dauerhaften Gesundheitsschäden in Folge eines Unfalls, die bis zu einer lebenslangen Rente reichen können.

Frühzeitig informieren und abschließen

Wenn Eigenleistungen fest eingeplant sind, dann muss man seine eigene Arbeitskraft und die der befreundeten Bauhelfer absichern. Zumal man den gesetzlichen Versicherungsschutz für seine Bauhelfer mit geringem Aufwand über die BG Bau erhalten kann.

Auf sich selbst sollte man aber umso mehr achten und sich über die verschiedenen Angebote der Versicherungsunternehmen informieren. Andernfalls kann aus dem Traum vom Eigenheim durch einen Unfall auf der Baustelle ein Alptraum werden. Weil eine private Bauhelferversicherung zeitlich auf die Bauzeit begrenzt ist, halten sich die Kosten hierfür glücklicherweise in Grenzen.


Artikelserie "Die wichtigsten Versicherungen beim Hausbau"